Arbeiten im Home-Office mit Kindern
Autor:in
Ramón HeberleinHaben Sie seit der Corona-Krise auch zu viel Kind zu Hause? Seit dem 16. März setzte bundesweit die Schulpflicht und auch Kitabetreuung aus. In den ersten Tagen gab es für die meisten Kinder noch eine Notbetreuung, doch auch die endete bald. Wenn Sie nicht zu der Gruppe Menschen gehören, die in sogenannten systemrelevanten Berufen arbeiten und demnach Ihr Kind auch weiterhin betreuen lassen dürfen, so stellt das Sie und Ihre Familie vor ganz neue Herausforderungen. Bleiben beide Elternteile zu Hause, so mag das vielleicht noch funktionieren, doch sind Sie alleinerziehend beziehungsweise Ihre Partnerin oder Ihr Partner muss (oder darf) weiterhin zur Arbeit gehen, so wird die Herausforderung umso größer.
Was also tun, wenn man Arbeit und Familie in diesen besonderen Zeiten auf ganz spezielle Art und Weise miteinander vereinbaren muss?
Auf jeden Fall nicht sofort in Panik verfallen! Wir, die Increase Your Skills GmbH, stellen Ihnen in diesem Blogbeitrag eine kleine Art Checkliste vor, was Sie tun können, um dieser Herausforderung gewachsen zu sein. Selbstverständlich ist es sehr unterschiedlich, ob sie ein dreijähriges Kita-Kind oder einen Viertklässler zu Hause haben, und dennoch können die nachstehenden Tipps gute Alltagshilfen sein, wenn man sie adäquat und individuell auf Ihre Situation anpasst.
Timing ist (fast) alles
Zuallererst ist es wichtig, sich feste Arbeitszeiten zu setzen. Leichter gesagt als getan. Doch wenn Sie Deadlines haben oder schlichtweg ein gewisses Pensum am Tag beziehungsweise in der Woche schaffen müssen, dann ist es mitunter wenig effektiv, zu sagen, man erledigt das „mal zwischendurch“. Vereinbaren Sie für sich und mit Ihren Kindern klare Zeiten, an denen Sie zu Ihrer Arbeit kommen. Vergessen Sie nicht, dass lediglich die Schulpflicht aussetzte und nicht – wie oftmals fälschlich in den Medien suggeriert – Corona-Ferien herrschen. Die meisten Schülerinnen und Schüler haben ebenfalls Home-Office. Auch Ihr Kind wird demnach zu arbeiten haben. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um für Sie und Ihre Kinder Arbeitsphasen zu generieren. Klären Sie aber am besten vorab, dass Ihr Kind für einen gewissen Zeitraum selbstständig arbeitet bevor es wiederum ein Zeitfenster hat, in dem es Ihnen Fragen zu den Aufgaben stellen kann. Übrigens kann dies genauso für Kinderkartenkinder gelten. Diese können in der „Arbeitsphase“ malen, basteln oder ähnliches. Struktur und Routine ist für jedes Kind enorm wichtig – nutzen Sie dies!
Home-Office ist nicht Home-Wohnzimmer
Haben Sie auch wirklich ein Home-Office? Richten Sie sowohl sich als auch Ihrem Kind einen eigenen Arbeitsplatz ein. Auch Ihr Kind wird besser und konzentrierter arbeiten können, wenn es dafür einen festgelegten Platz bekommt. Und auch hier sind sowohl Schul- als auch Kita-Kinder eingeschlossen. Nicht umsonst gibt es in Schulen und Kitas festgelegte Plätze für die Arbeit und ebenso für die Freizeit. Achten Sie bei Ihrem eigenen Arbeitsplatz darauf, dass er möglichst abschließbar ist. Nicht nur aus Gründen des Datenschutzes ist dies wichtig, sondern auch, damit wichtige Dokumente nicht letztlich als Ausmalheft enden.
Planen Sie!
Erstellen Sie einen Wochenplan! Gut ist es, wenn für Sie klar geregelt ist, was Sie wann schaffen wollen. So ein Wochenplan kann Ihrem Kind genauso helfen wie Ihnen. Eine Art Stundenplan verschafft Ihrem Kind Orientierung. Für die Kleineren kann dieser mit Symbolen, wie Malstiften für Ausmalzeit oder Scheren für Basteleinheiten gekennzeichnet werden. Auch hier gilt es, die Struktur, die die Kinder bereits aus dem Kindergarten und der Schule kennen, zu nutzen.
Auch mal auf Pause drücken
Achten Sie darauf, sich bewusste Pausen zu setzen. Diese Pausen sollten auch wirkliche Pausen sein. Nutzen Sie diese Zeit für sich und Ihre Kinder zur Entspannung, weg von der Arbeit – so wie es in der Schule auch üblich ist.
Don’t worry, be happy
Und bei all dem und zu guter Letzt: bewahren Sie Ruhe und Gelassenheit! Schiefgehen kann immer etwas. Ihre Vorgesetzten haben mit Sicherheit Verständnis dafür, wenn Sie im Home-Office und gleichzeitig in der Kinderbetreuung tätig sind. Lassen Sie sich nicht stressen. Dann kann auch die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie in dieser herausfordernden Zeit zu einem echten Erfolg werden.
Unsere Empfehlungen in diesem Blogbeitrag erfolgen nach ersten eigenen Erfahrungen im Umgang mit Home-Office und in Zeiten von Corona. Wir teilen unsere Erfahrungen sehr gerne mit Ihnen. Wir übernehmen keine Gewähr für die Richtigkeit; insbesondere sind arbeitsrechtliche Fragen in diesem Bereich noch nicht geklärt.