Die Erstellung starker Passwörter
Würden Sie die Frage bejahen, ob Ihr Passwort stark ist? Nein? Dann besteht akuter Handlungsbedarf, ein starkes Passwort zu verwenden. Jedes Jahr landen Zahlenkombinationen wie 123456 auf den Spitzenplätzen der Liste mit den am häufigsten verwendeten Passwörtern in Deutschland¹. In unserem Blogartikel geben wir Ihnen Auskunft, weshalb es wichtig ist, starke Passwörter einzusetzen, und wie Sie diese ganz einfach selbst erstellen können.
Für Cyberkriminelle stellt es keine große Herausforderung dar leichte Passwörter zu knacken. Mithilfe von Werkzeugen, die vollautomatisch bekannte Zeichenkombinationen ausprobieren, erhalten sie unberechtigt Zugriff auf vertrauliche Daten. Diese Methode wird Wörterbuchangriff genannt. Eine weitaus aufwendigere aber effektivere Vorgehensweise ist die Brute-Force-Methode. Dabei werden durch das automatisierte Ausprobieren von wahllosen Zeichenkombinationen teils komplexe Passwörter geknackt. Es ist also keine Frage, ob ein Passwort geknackt werden kann, sondern wie lange es dauert. Mit genügend Rechenleistung und Zeit kann somit jedes Passwort geknackt werden. Aus diesem Grund sperren z. B. soziale Netzwerke nach mehrmaligen falschen Eingaben den Account, um Brute-Force-Angriffen vorzubeugen. Meist bietet ein geknacktes Passwort den Cyberkriminellen unzählige Möglichkeiten Schaden anzurichten, da es inzwischen üblich ist bei verschiedenen Anbietern im Internet ein Konto oder ein Passwort zu verwenden. Mit den folgenden Empfehlungen können Sie in wenigen Schritten starke Passwörter generieren und Ihre sensiblen Daten effektiv schützen.
Empfehlungen für ein starkes Passwort
Machen Sie es Cyberkriminellen nicht so leicht, an Ihre sensiblen Daten zu gelangen. Mit nur wenigen einfachen Schritten können Sie sich selbst schützen. Wir möchten Ihnen fünf universelle Tipps und ein Beispielpasswort vorstellen.
Nutzen Sie ein langes und komplexes Passwort
Für Passwörter gibt es einen einfachen Grundsatz: Je länger und komplizierter, desto besser. Deshalb sollten Sie darauf achten, dass Ihr Passwort mindestens zehn Zeichen lang ist. Zehn Stellen sollte aber das Minimum sein. Mehr Sicherheit bieten Passwörter mit doppelt so vielen Zeichen. Oft neigen Nutzende dazu, ihr Passwort mit einem Großbuchstaben zu beginnen und am Ende eine Zahl zu verwenden. Das ist leicht zu durchschauen. Würfeln Sie einfach Großbuchstaben, Zahlen und weitere Zeichen wild durcheinander.
Verwenden Sie alle verfügbaren Zeichen
Für Passwörter können alle verfügbaren Zeichen wie zum Beispiel Groß- und Kleinbuchstaben, Ziffern und Sonderzeichen (!?%...) verwendet werden. Mit der Verwendung unterschiedlicher Zeichen können Sie die Sicherheit Ihres Passworts erhöhen.
Vermeiden Sie persönliche Verbindungen und ganze Wörter
Die Namen von Familienmitgliedern, Geburtsdaten, Adressdaten oder der Name des Haustiers sind gänzlich ungeeignet. Cyberkriminelle können diese Informationen mit geringem Aufwand herausfinden und zu ihrem Vorteil nutzen.
Nutzen Sie einen Passwort-Manager
Schnell verliert man den Überblick über die vielen Passwörter auf unterschiedlichen Internetseiten. Um den Überblick zu bewahren, hilft ein Passwort-Manager. Dieser verwaltet Ihre verschiedenen Passwörter und schlägt Ihnen starke Passwörter vor. Sie benötigen nur noch ein starkes Passwort, um diesen abzusichern. Somit müssen Sie sich nur noch ein Passwort merken und können unterschiedliche, starke Passwörter nutzen. Dabei gilt es die verschiedenen Marktangebote zu vergleichen. Einige Anbieter waren schon des Öfteren wegen erfolgreicher Angriffe in den Schlagzeilen. Empfehlenswert sind Open-Source-Anbieter, welche keinen Cloudspeicher nutzen, um Passwörter zu speichern. Sie sollten lokal abgelegt werden können.
Ein Beispiel für die Erstellung eines starken Passworts Überlegen Sie sich einen einfachen Satz. Zum Beispiel: „Ich bin heute Morgen mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren.“ Verwenden Sie nun die Anfangsbuchstaben der Wörter. Übrig bleibt: „IbhMmdFzAg“. Ersetzen Sie dann gewisse Buchstaben mit ähnlich aussehenden Sonderzeichen und Ziffern. Das Ergebnis: „1bhMmdFz4g!“ Sie haben nun ein Passwort, dass den Sicherheitsstandards entspricht. Sie können auch Songtexte oder andere Sätze verwenden, die Sie sich leicht merken können.
Höhere Sicherheit: Zwei-Faktor-Authentifizierung
Immer mehr Online-Dienstleister stellen Verfahren zur Verfügung, mit denen Nutzende sich zusätzlich zur Passworteingabe identifizieren können. Die Zwei-Faktor-Authentifizierung bietet somit eine zusätzliche Sicherheitsebene. Je nach Unternehmen erhalten Sie einen Code per SMS oder zugehöriger App, der nur für diesen einen Log-in generiert wird. Sie sollten auf diese Option nicht verzichten. Die Zwei-Faktor-Authentifizierung macht Ihre Accounts wesentlich sicherer. Mehrere Banken, Social-Media-Plattformen und E-Mail-Anbieter bieten diese Funktion an.
¹Die beliebtesten deutschen Passwörter 2019 in: Hasso Plattner Institut [online] https://www.hpi.de/pressemitteilungen/2019/die-beliebtesten-deutschen-passwoerter-2019.html [08.10.2020].